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Männer und Frauen sollten sich nicht trauen
Das Resümee eines Mannes, der sich langsam um die passende Konfektion für die
ewige Ruhe Gedanken macht, über Frauen in seinem Leben könnte ungefähr so
lauten: Wie ruhig und unkompliziert wäre das Leben ohne die Frauen, aber auch wie öde wäre es. Die Umkehrung gilt
wahrscheinlich auch. Warum die Zweisamkeit von Frauen und Männer durchtränkt
ist mit Problemen, hat schon viele Philosophen und Dichter an den Rand der
Verzweiflung gebracht. Schon Goethe erkannte in seinem gewaltigen „Faust“
dass für einen alternden Mann auf der sinnlosen Suche nach dem tieferen Sinn
des Lebens nur die bedingungslose Kapitulation vor dem (möglichst jüngeren)
weiblichen Geschlecht übrig bleibt. Wie soll man auch die extrem
unterschiedliche Interessen von Mann und Frau unter einen Beziehungs-Hut
bringen? Wenn Man(n) sich die ideale Frau zusammenbasteln dürfte, würden die
meisten wohl folgende Zutaten dem Frauen-Baukasten entnehmen:
- Die Figur von Jennifer Lopez (vielleicht, ein etwas schmaleres Hinterteil, z.B. das von Naomi Campell
- Die Freundlickeit von Mutter Theresa
- Das Herz und die Kochkünste von Mutti
- Stimmbänder und Gebärmutter fehlen ganz.
Bei Ihr könnte der Bauplan so aussehen:
- Das Aussehen von Brad Pit
- Die Brieftasche von Bill Gates
- Und die charmante Art von Casanova
- Von Fußball und Autos sollte er noch nie etwas gehört haben
Man(n) muss dabei jedoch berücksichtigen, dass sich der Männer-Geschmack im Laufe
eines Frauen-Lebens stark ändert. In jungen Jahren gilt das frauliche Interesse
häufig dem wilden Jäger, goldkettchenbehangen, solariumgebräunt und stets 12
Grad cooler als seine Umgebungstemperatur. Weitere Merkmale sind abgespreizte
Oberarme (wegen der Rasierklingen in den Achselhöhlen), die einem aufgrund
ihres unnatürlich großen Umfangs rätseln lassen, ob es sich nicht um
deplazierte Beine handelt - und ein typischer, von links nach rechts
schwankender Gang, der doch arg an unsere Vorfahren, die mächtigen Affen
erinnert. In späteren Lebensabschnitten ist mehr der schweigsame Begleiter auf
ihrem ausgedehnten Einkaufs-Marathon gefragt, der sich nie weiter als eine
Hundeleine-Länge von ihr entfernt.
Dem Mann kommt es dagegen nur darauf an, dass mit zunehmenden Alter, ihr Alter
dagegen abnimmt. Um dies zu realisieren, häuft er sich im Laufe seines harten
Arbeits-Lebens ein Vermögen an. Als ich noch ein paar Tage jünger war, fragte
ich ein eben solches, älteres männliches Exemplar, wie er nur mit so einer
jungen Frau zusammen sein könnte. Die Antwort war: Na alt werden sie von ganz alleine.
Interessant ist es zu beobachten, welche Formen von Beziehungstypen sich aus dem Männer-Frauen-Dilemma
herauskristallisiert haben. Da gibt es den Trennkost-Typ,
der sich, nach dem er am Partner herumgeknabbert hat, von diesem auch gleich
trennt - den Frisch-Gemüse-Typ, naja,
wir wissen alle, vorauf der sich spezialisiert hat - den Null-Diät-Typ, der den Glauben an die Zweisamkeit gänzlich
aufgegeben hat und zurück in den Schoß von Muttern geplumpst ist - den Mono-Kost-Typ, der jeden Tag
dieselbe Mahlzeit zu sich nimmt, ohne dabei zu merken, wie der Geschmack langsam nachlässt.
Das
Kunststück, eine Beziehung mit einem gewissen Grad an Frische am Leben zu
halten, besteht nicht darin, Arbeit in sie zu investieren, sondern „gerne“
Kompromisse einzugehen und den anderen so zu nehmen, wie er ist - zu
akzeptieren, dass bei ihm mit der
Zeit die Haare nicht mehr auf dem Kopf wachsen sondern viel mehr aus Ohren und
Nase und, dass bei ihr nicht mehr
festzustellen ist, wo der Busen aufhört und der Bauch anfängt. Solange man dem
Partner gerne kleine Aufmerksamkeiten zukommen lässt, weil die Freude an der
Aufmerksamkeit des Partners für einen Belohnung genug ist, stimmt einfach
alles. Jedoch münden die meisten Langzeit-Beziehungen in einer öden
Selbstaufgabe, in der sich die gemeinsamen Aktivitäten auf das allabendliche
Treffen vor der Flimmerkiste beschränken. Die Kommunikation reduziert sich auf
das wesentliche. Auf die Frage: „Hast Du
was gesagt?“ folgt die Antwort „Nee,
das war gestern“. Am einfachsten lässt sich die Beziehungsproblematik
wohl dann ertragen, wenn man erkannt hat, dass es nur den „Traumpartner
auf Zeit“ gibt und rechtzeitig den Absprung vom schleichenden
Beziehungs-Tod schafft.
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